…begann mit sehr gutem „Rückenwind“. So, 02.06.24, London themseabwärts verlassend liefen wir mit ablaufend Wasser teilweise über 10 Knoten. Ab Themsemündung ging es dann schrittweise immer mehr in nördliche Richtung. Hoch am Wind bei ziemlich kurzer und unangenehmer Welle stampften wir gegenan mit Ziel Harwich, dass wir am späten Abend mit dem letzten Tageslicht erreichten. Unterwegs hat sich der Anker aus der Halterung gelöst. Wir mußten beidrehen, um ihn wieder in die Verankerung zu bekommen. Was es nicht alles gibt. Dieses Manöver hat uns ziemlich Zeit und Strecke gekostet. In Harwich sind wir dann zwei Nächte und Tage an der Half Penny Pier geblieben, um auf besseren Wind aus günstigerer Richtung zu warten, um weiter nordwärts zu segeln. Harwich ist hübsch und der Piermeister sehr nett. Überhaupt sind alle Leute sehr nett zu uns. Am Vormittag des zweiten Tages machten wir die Leinen los, mit wenig Wind und mit Motorunterstützung fuhren wir durch die Nacht nach Grimsby, wo wir am Nachmittag des folgenden Tage festmachten. Grimsby ist leider kein ansehlicher Ort mehr. Er hat bestimmt bessere Tage erlebt. Wir beschlossen eine weitere Nachtfahrt bis Harwich. Di, 04.06.24 Bei 6 Windstärken abnehmend verließen wir am Nachmittag mit ablaufend Wasser Grimsby, um bei bestem Segelwetter, 4 Windstärken aus 35 Grad Backbord, die Nacht durchzusegeln. Mi, 05.06.24, um 03:50Uhr, ca. 5sm östlich von Scarborough erschreckte die Wache ein Krachen und der Mast, das gesamte Rigg, stürzte herab. Ein riesiger Durcheinander: Leinen, Mast, Segel im Wasser, Baum und Kicker gebrochen, die Sprayhood zerfetzt und die Reling rundherum schwer beschädigt. Ratlosigkeit und entsetzen über das was gerade passiert war. Ungläubig schauten wir auf die Szenerie. Nach unserer Schrecksekunde war klar, wir mußten die Blue Cruise von Mast und Segeln usw. befreien, damit sie eine stabile Lage im Wasser einnehmen konnte und nicht weiteren Beschädigungen ausgesetzt ist. Auserdem stellte der lose umherschlingernde Mast eine Gefahr für die Besatzung dar, der Gott sei Dank nichts passiert ist. Maschine an, stand by. Die folgenden zwei Stunden haben wir die Wanten, Fallen, Leinen und Stage gekappt und langsam ist der Mast mit allem drum und dran in den Fluten versunken. Zu allem Überfluß kam ein Ruderversager hinzu. Die Seile am Ruderquadranten hatten sich ausgehängt, was ich später im Hafen diagnostizierte und behob. Mit Notpinne fuhren wir Richtung Scarborough, wo wir mit Hilfer der RNLI vor Anker gingen und anschließend bei Hochwasser in den Hafen geschleppt wurden.