… genieße ich meine freie Zeit, um nichts zu tun. So ganz stimmt das allerdings nicht, denn Gedanken mache ich mir viele: Wie wird die Messe im Januar? Wie kann ich meine Törns attraktiv gestalten? Wie wird die Segelsaison 2026 insgesamt?
Und viele weitere Gedanken flitzen mir durch den Kopf. Die Antworten fallen oft ernüchternd aus, meistens: „Ich weiß es nicht“. Und ich realisiere, dass ich loslassen muss – dass ich nicht alles im Vorfeld kontrollieren kann, sondern zulassen darf, dass Dinge auf mich zukommen, einfach passieren. Aufkommende Probleme werde ich lösen, wenn sie real sind.
Wahrscheinlich ist in solchen Situationen die Zeit noch nicht reif, um mir Antworten zu geben. Geduld und Gelassenheit sind dann gefragt – und zugegeben, das fällt manchmal sehr schwer.
Vielleicht segle ich deshalb, denn beim Segeln sind Geduld und Gelassenheit Voraussetzung. Wind und Wetter lassen sich nur bedingt voraussagen, andere Ereignisse überhaupt nicht. Die Blue Cruise bietet mir einen Rahmen, Geduld und Gelassenheit zu leben und den Moment zu genießen.
In diesem Sinne: Genießt die Zeit, wo immer ihr auch seid, und startet erholt ins neue Jahr 2026.
Alles Gute, Eure Johanna, Skipperin, SY Blue Cruise

…gönnt sich die SY Blue Cruise. Der Riß im Ankerkasten (in Sonderborg an der Pier liegend ist eine andere Segelyacht reingerauscht) wird zulaminiert. Schäden am Gelcoat Stb und Bb längsseits werden ausgebessert. Dazu kommen noch Garantie und Wartungsarbeiten am Rigg und an den Segeln. Die Ruderanlage wird kontrolliert. Rettungswesten und Rettungsinsel werden turnusgemäß gewartet. Ausserdem wird eine ganze Liste „Kleinigkeiten“ abgearbeitet. Dazu wurde die Blue Cruise am letzten Freitag ausgekrant und an Land gestellt. Heute habe ich das Unterwasserschiff abgeschrubbt und vom grünen Glibber befreit. Bis Ende Januar haben die Fachleute Zeit, die beauftragten Arbeiten zu erledigen. Ich hoffe, dass alles gelingt und ich nur mit positiven Überraschungen konfrontiert werde. Währenddessen mache ich auch Landurlaub. Familie besuchen, zu Hause nach dem Rechten sehen und ein paar Tage einfach Pause, d. h. nichts machen, bevor es im Januar auf die Messen „Caravan, Freizeit, Reisen“ in Oldenburg und anschließend zur „Boot“ nach Düsseldorf geht.
Scheveningen. Weiter ging es nach Zeebrügge, Dünkirchen und Calais. Das Wetter war – jedenfalls über dem Schiff – ganz gut, wärend es rundherum immer wieder Regenschauer gab
. Leider war wenig Wind dieser Tage, so dass wir etliche Stunden mit Motorunterstützung fahren mussten. In Calais haben wir nach einer knappen Woche einen Tag Pause eingelegt. Sehr schlechtes Wetter mit Sturm kündigte sich für kommenden Donnerstag (23.10.) an. Wir beschlossen nach Dover überzusetzen und bis Ramsgate zu segeln, um dort den Sturm abzuwettern. Zwei Stunden vor Hochwasser (11:05 Uhr) öffnete die Schleuse in Calais. Anschließend mussten wir noch eine knappe Stunde auf die Freigabe zum Verlassen des Hafens warten. Grund hierfür ist der starke Fährverkehr von und nach Dover. Also war es fast 12 Uhr Mittags (CEST) als wir endlich lossegeln konnten. Der Kanal war rasch überquert, aber wegen Strom und Wind haben wir dann Dover buchstäblich „links“ liegen lassen und sind an diesem Dienstag direkt nach Ramsgate gesegelt. Kurz nach 16 Uhr (BST) sind wir bereits in Ramsgate eingelaufen. Fünf Stunden haben wir für die 33 sm benötigt. Das war ein fantastischer Segeltag mit 5 bis 7 Beaufort. Am Mittwoch (22.10.) haben wir bei sehr wenig Wind unter Motor den Suffolk Yacht Harbour erreicht, bevor am darauffolgenden Tag der Hexenzirkus über uns hinwegzog. Mein Dank gilt Florian, der kompetent und angenehm während der Überführung assistierte 🙂

esegelt, wo wir im Zuiderhaven festmachten. Alles in allem eine wilde Woche mit reichlich Wetter. In Harlingen haben wir diesen Törn im San Marino fröhlich beendet. Vielen Dank an die Crew, die eine super Leistung hingelegt hat.
War es letzte Woche ziemlich stürmisch, so zeigte sich die Nordsee in dieser Woche (28.09.-03.10.) von ihrer zahmen, teilweise „Flaute-Seite“. So verliefen die Überfahrt nach Helgoland und die anschließende Nachtfahrt problemlos.
Der sternenklare Himmel und die vielen Lichter auf dem Wasser und an Land sind ein schönes Erlebnis. Morgens begleitete uns eine Weile eine Seehundfamilie, die neugierig ums Boot herumtauchten und immer wieder aus dem Wasser blickte. Einer von ihnen schien erkältet zu sein, denn beim Luftholen machte er ziemliche Atemgeräusche. Wir blieben einen Tag auf Borkum für
Hafenmanöver. Bei vier bis fünf Beaufort wurde u. a. gegen den Wind anlegen geübt. Weiter ging es bei Gegenwind nach Delfzijl. Da in Emden wegen des herannahenden Sturms alle Liegeplätze belegt waren, entschieden wir, diese Törnwoche in Delfzijl zu beenden. Bei einem guten gemeinsamen Abendessen ließen wir diese Woche ausklingen. Ganz besonders habe ich mich über die Anerkennung gefreut, die ich zum Ende von der Crew bekam. Vielen, vielen Dank!
Der Törn Wilhelmshaven – Helgoland – Norderney – Wilhelmshaven hatte es in sich. Zunächst war fraglich, ob wir überhaupt segeln können, da der Wetterbericht 8 und mehr Beaufort für die Woche ankündigte. Bis zum Auslaufen sollte es insgesamt etwas abflauen, so dass die Entscheidung fiel: Wir segeln. Die erste Etappe führte am Sonntag nach Helgoland. Bei 6 bis 8, einmal sogar kurzzeitig 9 Windstärken raumschots (Wind schräg von hinten) und einigen Regengüssen ging es hinaus ins Jadefahrwasser und dann in die Nordsee. Mit Einlaufen Helgoland beruhigte sich das Wetter: Sonnenschein und nur noch 3 bis 4 Beaufort Wind, perfekt. Ein stürmischer Auftakt dieses Mal. Allerdings war die Fahrzeit rekordverdächtig: Sieben Stunden. Den folgenden Tag verbrachten wir auf Helgoland, Inselbummeln und Faulenzen waren angesagt. Weiter ging es nach Cuxhaven am Dienstag. Norderney wurde damit abgesagt aus zwei Gründen: Erstens kam der Wind aus Westen bis Südwesten, das hätte andauerndes kreuzen gegen Wind und Welle bedeutet. Zweitens liegen die Tonnen an den Riffen vor Norderney falsch, was bedeutet, dass das Passieren nur noch um Hochwasser herum möglich ist. Wir sind diese Risiken nicht eingegangen und dafür sicher in Cuxhaven angekommen. Am Mittwoch sind wir bis vor Schillig gesegelt, wo wir eine Nacht ankerten. Welch ein Schreck, als die Ankerwinsch sich nicht fernbedienen lies. Der Fehler war rasch gefunden, ein abgerissenes Kabel an dem Stecker zur Fernbedienung. Vielen Dank an Jörg, der die Stelle fachmännisch lötete. Die Ankernacht war ziemlich unruhig, weil bei dem herrschenden Ostwind die Wellen heftig ans Boot klatschten und es dabei ziemlich schaukelte. Am Donnerstag sind wir die verbleibenden Seemeilen nach Wilhelmshaven gesegelt. Alles in allem waren es 155,5sm und jede Menge Erfahrung für die Crew, die sich herrvorragend bewährte. Danke an alle.

Es war eine Freude, mit dieser Crew zu segeln. Wie immer, viel zu kurz 🙂





