Logbuch

Hafen-Manövertraining

Zwei Hafen-Manövertrainingstage wurden erfolgreich von sechs Teilnehmern und Teilnehmerinnen absolviert. Bei mäßigem bis böigem Wind wurden An – und Ablegen in den verschiedensten Varianten geübt. Im großen Hafenbecken hatten wir wunderbar Platz um ungestört unsere Manöver zu üben. Phantastisch, wie schnell die Manöver funktionierten. Manöver vorbesprechen, Manöver vorbereiten, mit der an die aktuellen Bedingungen angepasten Gas- und Ruderlage die Manöver zügig und ruhig (ohne Hektik) ausführen. Als Trainerin hat es mir Freude bereitet, wie die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Prinzipien und Tricks aufnahmen und in die Praxis umsetzten. Oftmals hat alles im ersten Versuch bereits gepasst. Wir hatten aber auch genügend Zeit, um ein nicht ganz gelungenes Manöver so oft zu wiederhohlen, bis es passte. Im Herbst (September) gibt es dieses Training nochmal. Einige wenige Plätze sind noch frei.

Flaute, Nebel und gute Laune

Die Törnwoche von Harlingen über Vlieland nach Helgoland und Wilhelmshaven war von umlaufenden schwachen Winden dominiert. Lediglich am letzten Tag, von Helgoland nach Wilhelmshaven, kamen wir ins Genuß-Segeln und konnten auch den Genaker fahren. Doch der Reihe nach: Auslaufen aus Harlingen funktionierte problemlos. Die Hafen-, Schleusen- und Brückenwärter habe ihre Sache im Griff. Nirgends mussten wir warten und so kamen wir zügig in die Waddensee. Die Strecke bis Vlieland segelten wir bei Wenig Wind und ablaufend Wasser. Ich glaube, es wäre besser zu schreiben, wir wurden von der Strömung nach Vlieland gespült. Vlieland haben wir Montags um 16Uhr verlassen, Kurs Borkum. Die Windvorhersage für die kommenden Tage war 0-2Bft. Darauf eingestellt haben wir beschlossen, Borkum auszulassen und direkt Helgoland anzusteuern. Nach 38 Stunden geduldigem Segeln, viel Spaß, gutem Essen und mit etwas Nachhilfe der Unterwasserfock haben wir bei dichtestem Nebel um 6 Uhr morgens Helgoland erreicht. Auf Helgoland haben wir den ersten Mai verbracht, bevor wir am zweiten Mai unseren Ziel Wilhelmshaven ansteuerten. Ein herzliches Dankeschön an die Crew, die jede Situation souverän und mit Humor abwetterte.

Brügge, Scheveningen, Amsterdam und Harlingen

Die beiden Törnwochen von Ipswich nach Harlingen waren rundum gelungen. Bei mäßigem Segelwetter ging es zunächst nach Ramsgate und dann nach Dover. In Dover haben wir ein sehr gutes indisches Restaurant in Hafennähe besucht. Am folgenden Morgen hieß es (vorerst) Abschied nehmen von England. Nach eine ruhigen Kanalüberquerung hat uns vor Calais ein Gieskannenregenschauer richtig durchnäßt. Nach gefühlten 15 Minuten war der Spuk wieder vorbei und wir segelten die Nacht hindurch bis Zeebrügge. Brügge, ein „muss man sehen“, haben wir einen Tag Sightseeing spendiert bevor wir nach Scheveningen weiter segelten. Hier erfolgte ein Crewwechsel. Von Scheveningen aus mussten wir bis Amsterdam kreuzen. Auch dieser Stadt haben wir einen Tag spendiert. Anschließend ging wieder auf die Nordsee und unter Genaker bis Oudeschild auf Texel. Dann folgte ein kurzer Abstecher ins Ijsselmeer. Medemblijk und Hindeloopen wurden angelaufen. An diesem Tag wurden wir richtig nass. Es hörte erst auf zu regnen, als wirklich alles nass war. Der Luftentfeuchter an Bord hatte diese Nacht viel Arbeit. Am nächsten Tag, bei bestem Wetter, ging es durch die Schleuse bei Kornweddersand in die Waddenzee und schließlich nach Harlingen, dem Ziel dieser schönen zweiten Segelwoche. Ein herzliches Dankeschön an beide Crews und auf ein gesundes Wiedersehen.

Sea Trials

Unter Genaker
Ha’Penny Pier Harwich

Die erste Woche Sea Trials liegt erfolgreich hinter uns. Bei fantastischem Wetter und Windstären zwischen eins und fünf Beaufort wurde die gesamte Segelgarderobe ausprobiert und die Segeleigenschaften der Blue Cruise mit neuem Mast und Rigg getestet. Fazit: Tolle Sache. Ganz nebenbei sind wir noch Burnham-on-Crouch angelaufen. Eine ziemlich teure Marina in der englischen „Pampa“.

Dafür war die Ha’Penny Pier in Harwich eine Nacht umsonst, weil die Duschen nicht funktionierten. Jetzt bereiten wir uns auf die Fahrt nach Den Haag vor, via Ramsgate, Dünkirchen und Seebrügge.

Ipswich

Ipswich Haven Marina

Die Blue Cruise ist segelfertig. Allen Beteiligten an diesem Wiederherstellungsprojekt, allen die mir Zuspruch und Hoffnung gaben, allen gilt mein herzliches Dankeschön. Insgesamt hat das Projekt fast auf den Tag genau zehn Monate gedauert. Am Freitag 04.4. habe ich die Blue Cruise in die Ipswich Haven Marina verlegt, nachdem last minute nochmal der Elektriker kommen mußte, weil die GPS Positionsdaten zum

Ipswich Christchurch Mansion

VHF Funkgerät nicht zuverlässig übertragen wurden. Nach dem Einbau eines Multiprotokollwandlers kann das VHF nun die erforderlichen Daten vom Netz lesen. Bei bestem Wetter haben wir dann am Nachmittag den Suffolk Yacht Hafen verlassen und sind flussaufwärts nach Ipswich motort, wo am Sonntag 06.4. die erste Crew 2025 an Bord geht. Ich freue mich darauf.

Sea Trials ahead

Heute war die Blue Cruise zum ersten Mal seit dem Mastfall 2024 auf Probefahrt, genauser gesagt zum Probesegeln. Bei 4-5 Windstärken ging es hinaus auf den River Orwell. Mit an Bord waren Richard von Evolution Rigging und Brian von One Sails. Rigg- und Segeltrimm wurden von Ihnen geprüft. Vorsegel, Großsegel, Reffen standen auf dem Program, etliche Einstellungen am Rigg wurden vorgenommen bis Richard zufrieden war. Die Blue Cruise wurde deutlich über das „normale“ Maß hinaus beansprucht. Nebenbei hatte ich Gelegenheit, die Ruderanlage zu überprüfen. Zurück im Hafen habe ich sie dann etwas „härter“ eingestellt, damit sie direkter auf die Steuerradbewegungen anspricht. Ein paar Arbeiten sind noch offen. U. a. müssen die Furleranlagen für Genaker und Sturmfock getestet werden und der Elektriker darf seine angefangenen Arbeiten an Bord beenden. Endspurt. Sea Trials ahead.

Auf der Zielgeraden

Seit gestern, 25.03.25 bin ich wieder in England auf der Blue Cruise. Sie hat mich freudig begrüßt und in der Abendsonne stolz ihren neuen Mast präsentiert. Heute sind Fock und Sturmfock an Bord gekommen. Augenblicklich ist der Elektriker am werkeln: Zwei Schwanenhälse als Kabeldurchführungen vom Mast kommend ins Schiff werden benötigt. Ausserdem hat er noch einige andere Arbeiten abzuschließen, so z. B. den Einbau einer Iridium-Satellitenkommunikationsanlage und einer Batteriebank mit mehr Kapazität als gegenwärtig verbaut. Morgen soll das Großsegel angeschlagen werden, dann der Genaker. Ich freue mich darauf. Kommende Woche sind die ersten Seeversuche. Dann wird sich zeigen, ob alles richtig dimensioniert und montiert wurde. Und last but not least, die Rezertifizierung seitens der BG-Verkehr war erfolgreich. Alles in allem „very promising“ – vielversprechend. Ich werde anfangen, das Schiffsinnere wieder wohnlich zu gestalten, die Spuren des Handwerks zu beseitigen, putzen sozusagen. Ab 06.04. kommt die erste Crew 2025 an Bord und bis dahin soll allles chico sein. Das Wetter ist es bereits.

Alle Hebel in Bewegung gesetzt…

SY BLUE CRUISE mit neuem Mast

Am vergangenen Montag war der Segelhimmel so ziemlich wolkenverhangen. Doch nun scheinen sich die Vorhersagen zu bessern. Evolution Rigging hat so ziemlich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den neuen Mast auf die Blue Cruise zu bringen, damit auch der Segelmacher seine Arbeit termingerecht schaffen kann. Zuvor wuden die lateralen Püttinge noch einer Farbeindringprüfung (DP, Dye penetrant inspection) unterzogen und für gut befunden. Auch sind noch einige Anschlußarbeiten seitens des Elektrikers zu erledigen. Der Countdown läuft, in gut drei Wochen wollen wir mit den Sea Trials starten.

Die BG Verkehr hat noch nicht geantwortet. Fünf Tage ohne Antwort, das bin ich von der BG Verkehr nicht gewohnt. Kommenden Montag muss ich nachfassen. Schließlich geht es um die Rezertifizierung der Blue Cruise.

Der Instandsetzungs-Endspurt hat begonnen.

Endspurt oder Albtraum?

Seit dem letzten Logbucheintrag wurden alle Ausrüstungsgegenstände beschafft, die der BG-Verkehr Gutachter in seinem Bericht aufgeführt hat. Ich habe die BG-Verkehr gestern informiert. Nun warte ich auf die Rezertifizierungsurkunde.

Reparierter Bug mit neuem Vorstagspütting

Die Arbeiten rund ums Schiff, dem Mast und das Rigg sind auch vorangeschritten. Heute wurde der voll ausgerüstete Mast zur Probe gestellt.

Der Laminatschaden am Bug wurde beseitigt. Der Anker bekam gleichzeitig eine viel stabilere Führung bzw. Halterung. Das verstärkte Vorstagspüttig wurde montiert, sowie ein deutlich stäkerer Decksbeschlag als Anschlagpunkt für eine Sturmfock.

Alter Pütting
Neuer (falscher) Pütting

Alle drei Gutachter hatten übereinstimmend gesagt, dass die lateralen Püttinge (Anschlagpunkte der Wanten) auf Cracks untersucht bzw. getauscht werden sollten. Dazu wurden im November 2024 bei Bénéteau neue Püttinge bestellt. Vergangene Woche wurden sie geliefert, leider sind es die falschen. Darauf angesprochen will Bénéteau jetzt einen ihrer vielen Lieferanten finden, der die lateralen Püttinge anfertigt und liefern kann. Ich bezweifle, dass dies zeitnah und rechtzeitig geschehen wird. Im April wollen wir segeln. Nun ist guter Rat teuer, eine Lösung muß her. Evolution Rigging arbeitet daran. Fingers crossed.

 

Eine ereignisreiche Woche

Am Montag (17.02.) wurde der langersehnte neue Mast samt Anbauteile geliefert. Bei Sonnenschein, aber noch ziemlich kühlen Temparaturen brachte ein „long vehicle“ den 18,40 Meter langen Seldén Mast. Am Dienstag (18.02.) kam der Begutachter der BG-Verkehr. Ich musste ihn gegen mittag am Flughafen Heathrow abholen. Einfach Strecke sind das 120 Meilen, also ca. 170 km zu fahren. Am Nachmittag wurde das Boot aus dem Wasser gekrant und der Schiffsrumpf begutachtet: Keinerlei Beanstandungen. Anchließend wurde es wieder ins Wasser gesetzt. Dann überprüfte der Fachmann die Ausrüstung mit Hilfe einer Checkliste der BG-Verkehr. Diese würde zügig abgearbeitet, fast alles ist vorhanden. Ein paar Flares sind zu erneuern sowie einen Wantenschneider (der alte war letzes Jahr über Bord gegangen). Eine RADAR SART muß ich zusätzlich installieren. Diese wurde bei der Begutachtung vor zwei Jahren nicht moniert. Insgesamt schnell zu beschaffende „Kleinigkeiten“. Wir haben uns noch über unsere Erfahrungen zum Göta Kanal ausgetauscht und bei Fish and Chips in einem Pub den Abend beendet. Am darauffolgenden Tag, nachdem ich ihn morgens wieder zum Flughafen Heathrow bringen durfte, ist er wieder abgereist.

Donnertag (19.02.) kam der große Schreck. Das neue Pütting vom Vorstag soll verstärkt werden und wurde dazu abmontiert. Darunter kam ein Desaster zum Vorschein: Das Laminat ist eingerissen, der Riß ist auch im Ankerkasten innen sichtbar. Die herbeigerufenen Fachleute vom Suffolk Yacht Harbour kamen am Freitag, um sich den Schaden anzusehen und sagten zu, ihn in der kommenden Woche zu beheben. „Cross Fingers“.