Vom Sa.21.06.25 bis Sa.28.06.25 segelten wir von Stralsund über Bornholm nach Klamar in Schweden. Am ersten Tag motorten wir recht entspannt durch den Strelasund um im Greifswalder Bodden Segel Richtung Sassnitz (Rügen) zu setzten, wo wir die Nac
ht verbrachten. Für die Überfahrt nach Bornholm am Montag war ab Nachmittag Starkwind aus Südwest abgekündigt. Aus dem Starkwind wurde ein handfester Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis zu 47 Knoten, also über 90Km/h. Bei 48 Knoten fängt Windstärke 10 an. Gott sei Dank segelten wir mit Wind und Welle. Mit zwei Reffs im Groß, ohne Fock und mit Maschine im Stand by wetterten wir den Sturm ab und gelangten unversehrt nach Nexö auf Bornolm. Der Sturm hielt noch den ganzen Dienstag an, deshalb blieben wir in Nexö. Christiansö mussten wir daher auslassen. Am Mittwoch segelten wir bei bestem achterlichen Wind direkt nach Sandhamn in Schweden. Der Donnerstag führte uns nach Grönhögen, einem netten kleinen Ort auf Öland mit einer guten Eisdiele.
Am Freitag kamen wir wohlbehalten nach 238sm in Kalmar an.
Logbuch
Eine Woche Entdeckungsreise
Ich dachte, der Törn von Travemünde ist „easy-sailing“, mit bekannten Teilstrecken und Häfen. Aber es entwickelte sich ganz anders. Die neue Crew kam am Samstag an Bord und wir machten das Übliche: Einkaufen und Sicherheitseinweisung. Am Sonntag ging es nach Wismar. Die Hansestadt Wismar ist eine wunderschöne Hafenstadt und immer eine Reise wert. Am Montag sollte es bis Warnemünde/Rostock gehen, aber wegen Windmangels machten wir bereits in Kühlungsborn fest. Eine kleine feine
Marina, neu für mich. Am Dienstag segelten wir mit angenehmen Wind Richtung Falster. Nachdem wir kuz bei dem versandenden Hafen Haesnäs vorbeischauten, beschlossen wir im Haestehoved Dyb, dem Sund nach Stubbeköping (Falster) zu Ankern. Gesagt getan verbrachten wir die Nacht vor Anker und segelten am folgenden Tag bei noch besserem Wind nach Prerow, einem neu errichteten Hafen an einer Seebrücke. Prerow ist der Ersatz für den Nothafen bei Zingst. Auch neu für mich. Das Anlegemanöver bei 6 Windstärken hat die Crew und mich schon ein wenig gefordert, zumal der Hafen von Prerow nicht viel Raum zum Manövrieren bietet. Am Donnerstag ging es dann bei 6-7 Windstärken von achtern nur unter Fock bis Kloster auf Hiddensee. Dieser Hafen liegt bei Westwind wunderbar geschützt, das Anlegen war ein Kinderspiel. Die Ansteuerung von Kloster führte durch eine schmale, mehrere Kilometer lange gebaggerte Fahrrinne, wobei die Tiefenangaben in der Karte die vom Wasser- und Schifffahrtsant gewünschten Mindesttiefen sind. Diese werden aber nicht immer erreicht. So gestaltete sich dieses Teilstück noch als Herausforderung wegen des starken Windes an diesem Tag. Eine Yacht lief bei Vitte auf Grund und kontaktierte Bremen Rescue für Hilfe.
Der letzte Tag führte durch die Gewässer zwischen Rügen und Hiddensee nach Stralsund, wo diese phantastische Woche bei einem gemeinamen Abendessen am Stralsunder Marktplatz mit herrlicher Kulisse zu Ende ging.
Von Flensburg bis Travemünde…
…ging es in dieser schönen und windreichen Segelwoche. Auslaufen aus Flensburg bei Starkwind bis 6 Bft und Regen war ein etwas rauher Anfang. Wir segelten bis Sonderborg und machten im Stadthafen (Als Sund) mit Steuerbord fest. Kaum eine Stunde fest, da hatte ich ein déjà vu mit eine Bavaria 36. Diese wollte vor mir anlegen, ist jedoch von Wind, Strom, Welle und zuviel Gas unter den Vorsteven der Blue Cruise geraten und hat dort die Backbord Seite angehoben und den Vorsteven buchstäblich abgerissen. Ein etwa 30 cm langer Riss im Laminat war das Ergebnis, ausserdem ein paar Schrammen an der Backbord Aussenwand. Shit happens, aber warum der Blue Cruise? Viel Papierkram liegt wieder vor mir….
Weiter ging es am nächsten Tag nach Söby auf Ärö, dann bei viel Wind und Regen nach Bagenkop auf Langeland und dann nach Rödby Havn auf Falster. Der vorletzte Segeltag führte uns nach Burgstagge auf Fehmarn. Bei bestem Wetter konnten wir anlegen und haben den schönen Hafen genossen. Am letzten Tag segelten wir in die Lübecker Bucht nach Tavemünde und machten im Fischereihafen fest. Fazit: Alle Beteiligten einschließlich der Skipperin konnten viel lernen. Mir hat es große Freude gemacht, danke an meine beiden Mitsegler.
Flensburg, Dänische Südsee und Rund Fünen

Zwei wunderschöne Segelwochen sind vorbeigegangen wie im Fluge. In der ersten Woche haben wir eine Bummeltour durch die Dänische Südsee gemacht. Dabei haben wir uns nach dem Wind gerichtet und unsere Häfen entsprechend ausgewählt. Wir waren in Sonderborg, dann sind wir durch den Als Sund nach Söby auf Ärö. Dort blieben wir einen Tag wegen schlechten Wetters. Kein Problem, denn ein Besuch der schönen Orte Marstal und Ärösköbing mit dem Bus (gratis!) füllte den Tag. Am Tag vor Vatertag segelten wir weiter nach Kappeln. Dort war bereits für die Heringstage alles vorbereitet: Kleine Volksfeststimmung von Donnerstag bis Sonntag. Wir suchten das Weite am Donnerstagmorgen. Für uns war das zuviel Remmi-Demmi und ausserdem gab es einige angetrunkene Motorbootfahrer mit Musikanlagen die Rockkonzerten Konkurrenz machen können. Die letzte Nacht verbrachten wir ankernd in der Bucht von Hörup Hav.
In der zweiten Woche stand die Umrundung der Insel Fünen auf dem Program. Ein Streckentörn mit insgesamt am Ende 279 Seemeilen. Ganz schön herausfordernd waren unterschiedlichste Windbedingungen, von Flaute bis acht Windstärken war alles dabei. Wir ankerten in Dyvig, bei Aebelö und die dritte Nacht dann kurz vor der Brücke über den Großen Belt in der Musholm Bugt. Die vierte Nacht blieben wir in Spodsbjerg und die letzte Nacht ankerten wir in der Schlei.
Allen Mitsegelern mein herzliches Dankeschön ihren Einsatz sowie die vielen netten Gespräche. Auch ich durfte wieder einiges dazulernen 😉
Helgoland, Nord-Ostsee-Kanal, Kieler Bucht und viel Action
Diese Woche vom 10. bis 17.05. stand ein besonders vielseitiger Törn auf dem Progam. Zu zweit machten wir Leinen los. Von Wilhelmshaven ging es zunächst durch die große Seeschleuse ins Jadefahrwasser. Bei halbem Wind und kaum Welle kamen trotz auflaufend Wasser gut voran. Höhe Schillig kippte die Tide und wir wurden bucstäblich in die Deusche Bucht gespült. Nach knapp 10 Stunden ereichten wir Helgoland. Wir machten einen Tag Inselpause, bevor wir bei schönstem Wetter und hoch am Wind Richtung Elbmündung weitersegelten. Ab Cuxhaven hatten wir ablaufend
Wasser und wir erfuhren, was es heißt gegen den Elbstrom zu fahren. Trotz 4 Bft Wind raumschots machten wir nur 1-2 kn über Grund. Diese Nacht ankerten wir auf Neufeld Reede West, ca. 7 sm vor Brunsbüttel, der Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal (NOK). Der Anker hielt in dem Strömungsgewässer ausgezeichnet. Eine tolle Erfahrung. Am nächsten Morgen motorten wir durch die Brunsbütteler Schleuse in den
NOK. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, welch große Schiffe auf dem NOK unterwegs sind. Wir erreichten Kiel-Holtenau gegen abend. Donnerstag frischte der Wind deutlich auf und drehte auf Nord, genau aus der Richtung in die wir wollten. Das hieß kreuzen bei 5 bis 6 Bft. Nach einigen Wenden waren wir aus der Kieler Förde raus und Kiel Leuchtturm blieb auch alsbald achteraus. Fantastisch, wie die Blue Cruise Hoch an den Wind geht, unter 30 Gad zum scheinbaren Wind. Trotz einer garstigen kurzen und steilen Ostseewelle machten wir 5 bis 6 kn Fahrt und erreichten Sonderborg nach knapp 60 gesegelten Seemeilen etwas nach 20 Uhr. Um 20:45 passierten wir die Stadtbrücke und machten am Stadtkaje fest. Der Freitag brachte dann, wie zum Ausgleich, entspanntes Segeln. Idealer Wind, idealer Sonnenschein: Bei bester Laune erreichten wir Flensburg, wo wir im Sonwik Jachthafen
festmachten. Eine fantastische Segelwoche mit vielen Erlebnissen ging zu Ende. Ein herzliches Dankeschon gilt meinem Crewmitglied, der als einziger Mitsegler ganz schön gefordert war.
Hafen-Manövertraining
Zwei Hafen-Manövertrainingstage wurden erfolgreich von sechs Teilnehmern und Teilnehmerinnen absolviert. Bei mäßigem bis böigem Wind wurden An – und Ablegen in den verschiedensten Varianten geübt. Im großen Hafenbecken hatten wir wunderbar Platz um ungestört unsere Manöver zu üben. Phantastisch, wie schnell die Manöver funktionierten. Manöver vorbesprechen, Manöver vorbereiten, mit der an die aktuellen Bedingungen angepasten Gas- und Ruderlage die Manöver zügig und ruhig (ohne Hektik) ausführen. Als Trainerin hat es mir Freude bereitet, wie die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Prinzipien und Tricks aufnahmen und in die Praxis umsetzten. Oftmals hat alles im ersten Versuch bereits gepasst. Wir hatten aber auch genügend Zeit, um ein nicht ganz gelungenes Manöver so oft zu wiederhohlen, bis es passte. Im Herbst (September) gibt es dieses Training nochmal. Einige wenige Plätze sind noch frei.
Flaute, Nebel und gute Laune
Die Törnwoche von Harlingen über Vlieland nach Helgoland und Wilhelmshaven war von umlaufenden schwachen Winden dominiert. Lediglich am letzten Tag, von Helgoland nach Wilhelmshaven, kamen wir ins Genuß-Segeln und konnten auch den Genaker fahren. Doch der Reihe nach: Auslaufen aus Harlingen funktionierte problemlos. Die Hafen-, Schleusen- und Brückenwärter habe ihre Sache im Griff. Nirgends mussten wir warten und so kamen wir zügig in die Waddensee. Die Strecke bis Vlieland segelten wir bei Wenig Wind und ablaufend Wasser. Ich glaube, es wäre besser zu schreiben, wir wurden von der Strömung nach Vlieland gespült. Vlieland haben wir Montags um 16Uhr verlassen, Kurs Borkum. Die Windvorhersage für die kommenden Tage war 0-2Bft. Darauf eingestellt haben wir beschlossen, Borkum auszulassen und direkt Helgoland anzusteuern. Nach 38 Stunden geduldigem Segeln, viel Spaß, gutem Essen und mit etwas Nachhilfe der Unterwasserfock haben wir bei dichtestem Nebel um 6 Uhr morgens Helgoland erreicht. Auf Helgoland haben wir den ersten Mai verbracht, bevor wir am zweiten Mai unseren Ziel Wilhelmshaven ansteuerten. Ein herzliches Dankeschön an die Crew, die jede Situation souverän und mit Humor abwetterte.
Brügge, Scheveningen, Amsterdam und Harlingen
Die beiden Törnwochen von Ipswich nach Harlingen waren rundum gelungen. Bei mäßigem Segelwetter ging es zunächst nach Ramsgate und dann nach Dover. In Dover haben wir ein sehr gutes indisches Restaurant in Hafennähe besucht. Am folgenden Morgen hieß es (vorerst) Abschied nehmen von England. Nach eine ruhigen Kanalüberquerung hat uns vor Calais ein Gieskannenregenschauer richtig durchnäßt. Nach gefühlten 15 Minuten war der Spuk wieder vorbei und wir segelten die Nacht hindurch bis Zeebrügge. Brügge, ein „muss man sehen“, haben wir einen Tag Sightseeing spendiert bevor wir nach Scheveningen weiter segelten. Hier erfolgte ein Crewwechsel. Von Scheveningen aus mussten wir bis Amsterdam kreuzen.
Auch dieser Stadt haben wir einen Tag spendiert. Anschließend ging wieder auf die Nordsee und unter Genaker bis Oudeschild auf Texel. Dann folgte ein kurzer Abstecher ins Ijsselmeer. Medemblijk und Hindeloopen wurden angelaufen. An diesem Tag wurden wir richtig nass. Es hörte erst auf zu regnen, als wirklich alles nass war. Der Luftentfeuchter an Bord hatte diese Nacht viel Arbeit. Am nächsten Tag, bei bestem Wetter, ging es durch die Schleuse bei Kornweddersand in die Waddenzee und schließlich nach Harlingen, dem Ziel dieser schönen zweiten Segelwoche. Ein herzliches Dankeschön an beide Crews und auf ein gesundes Wiedersehen.
Sea Trials


Die erste Woche Sea Trials liegt erfolgreich hinter uns. Bei fantastischem Wetter und Windstären zwischen eins und fünf Beaufort wurde die gesamte Segelgarderobe ausprobiert und die Segeleigenschaften der Blue Cruise mit neuem Mast und Rigg getestet. Fazit: Tolle Sache. Ganz nebenbei sind wir noch Burnham-on-Crouch angelaufen. Eine ziemlich teure Marina in der englischen „Pampa“.
Dafür war die Ha’Penny Pier in Harwich eine Nacht umsonst, weil die Duschen nicht funktionierten. Jetzt bereiten wir uns auf die Fahrt nach Den Haag vor, via Ramsgate, Dünkirchen und Seebrügge.
Ipswich

Die Blue Cruise ist segelfertig. Allen Beteiligten an diesem Wiederherstellungsprojekt, allen die mir Zuspruch und Hoffnung gaben, allen gilt mein herzliches Dankeschön. Insgesamt hat das Projekt fast auf den Tag genau zehn Monate gedauert. Am Freitag 04.4. habe ich die Blue Cruise in die Ipswich Haven Marina verlegt, nachdem last minute nochmal der Elektriker kommen mußte, weil die GPS Positionsdaten zum

VHF Funkgerät nicht zuverlässig übertragen wurden. Nach dem Einbau eines Multiprotokollwandlers kann das VHF nun die erforderlichen Daten vom Netz lesen. Bei bestem Wetter haben wir dann am Nachmittag den Suffolk Yacht Hafen verlassen und sind flussaufwärts nach Ipswich motort, wo am Sonntag 06.4. die erste Crew 2025 an Bord geht. Ich freue mich darauf.