
Für den Törn in der zweiten Septemberwoche hatten fünf Crew zugesagt. Leider musste ein Crewmitglied aus gesundheitlichen Gründen auf Helgoland aufgeben. Diese Entscheidung ist ihm nicht leicht gefallen, hatte er sich doch sehr auf diesen Törn gefreut.

Umso mehr Chapeau vor dieser Entscheidung, die auch im Sinne der verbleibenden Crew war. Die Gesundheit geht immer vor. Ein schöner Inselnachmittag auf Helgoland – und dieses Mal lagen wir im Päckchen bei einem supper netten Skipper – ging mit einem guten Abendessen zu Ende. Am nächsten Morgen sind wir um sechs Uhr morgens bei Windstärke 6 aus Südost mit 2,5 Meter Welle ausgelaufen. Am Wind ging es zunächst mit Reff 3 und Fock bis zur Ansteuerung Jade, dann westwärts Richtung Norderney. Der Wind wurde weniger, die Segel ausgerefft. Nach einer Weile versiegte der Wind gänzlich, die Segel wurden eingeholt und mit der Unterwasserfock ging es über das Dove Tief. Im Hafen von Ney bestätigte mir der Hafenmeister, was ich am Dove Tief beobachtete: Die Betonnung liegt falsch. Etliche Yachten sind aufgelaufen, weil die Wassertiefen zu gering sind und nicht dem entsprechen was in der Seekarte angegeben ist. Das zum Thema Seekarten aktualisieren. Die Blue Cruise ist drei Stunden vor NW übers Dove Tief und hatte gerade noch keine Grundberührung! Im Hafen von Ney angekommen besetzten wir die Pole Position und hatten anschließend einen erholsamen Inseltag. Mittwochmorgen sollte es Richtung Jade gehen. Fürs Auslaufen habe ich noch eine Stunde dazugegeben, um am Dove Tief auf Nummer sicher zu gehen. Wie als Bestätigung legte eine Yacht vor uns an, sie kam vom Dove Tief zurück nachdem sie dort Grundberührung hatte. Der Weg zurück in die Jade bzw. das Jadefahrwasser war von Flaute geprägt. Also motorten wir bis zu unserem Ankerplatz in Höhe Tonne 25 vor Schillig. Die Nacht kam viel Wind auf. Zusammen mit wechselnder Tiede gab das eine relativ unruhige, weil laute Nacht. Am Donnerstagmorgen segelten wir die restlichen 16 sm bis zur Einfahrt Wilhelmshaven. Auf Wilhelmshaven Reede gingen wir nochmals vor Anker um kurz darauf das grüne Licht zum Schleusen zu bekommen, zwei Stunden eher als geplant. Das Schleusen lief problemlos und die Kaiser-Wilhelm-Brücke öffnete exklusiv für die Blue Cruise, damit wir am Steg des HSYC Germania anlegen konnten. Es war eine Freude, mit dieser Crew zu segeln. Wie immer, viel zu kurz 🙂