…von wegen. Wenn ich zu dieser Zeit am Hafen stehe und auf die Schiffe im Wasser und an Land blicke, dann wird mir immer warm ums Herz und ich freue mich auf die nächste Segelsaison. Bis dahin will die Zeit gut genutzt werden. Die Versicherung hat ein zweites Gutachten beauftragt, weshalb ich nochmals nach England gefahren bin, Wartungsarbeiten müssen durchgeführt werden und die Ausrüstung muß Tippi-Toppi für die BG-Verkehr Rezertifizierung sein. Diese ist voraussichtlich am 18.02.25 im Suffolk Yacht Harbour UK. Der neue Mast soll Ende Januar angeliefert werden. Das Riggen der Blue Cruise soll nach dem Besuch des Zertifizierers stattfinden, da dieser die Blue Cruise noch ohne Mast und Rig sehen will. Zu Hause feile ich am Webauftritt. Zur Zeit mache ich die Webseiten bilingual, d. h. deutsch und englisch. Ich hoffe der Webauftritt “Blue Cruise” ist angenehm und informativ, die wesentlichen Infos sind vorhanden und die Kontaktaufnahme ist einfach. Ich wünsche Euch eine schöne Adventszeit und gesegnete Weihnachten. Bleibt gesund!
Autor: johanna
November 2024
Das Segelprogramm 2025 ist online. “In a Nutshell”: Einmal Ostsee und zurück. Wir segeln mit einem nagelneuen Rigg und neuen Segeln und neuer Elektronik und BG-Verkehr Rezertifizierung und… und… und… und das ist es, womit ich diese Wintermonate gut beschäftigt sein werde, nämlich alles bis zum Start am 30.03.25 “up and running” zu bekommen. Technische Zeichnungen verstehen, Bill of Materials prüfen, duzende, wenn nicht mehr E-Mails schreiben, Anträge stellen, Termine vereinbaren, die Liste ist schier endlos. Ehrlich gesagt, habe ich mir das Segelleben romantischer vorgestellt. Eins ist gewiss, wenn man abgelegt hat, der Motor abgestellt wurde und die Segel gesetzt sind, dann ist aller Stress vergessen und ein Gefühl des Glücks kommt. Wenn das kein Grund ist um zu segeln…
2026 werde ich die für 2024 geplant gewesene Strecke rund England, Oakneys, Shetlands segeln. Dieser Plan soll noch dieses Jahr online gestellt werden. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Vielleicht sehen wir uns im Januar 2025 auf der Caravan, Freizeit, Reisen in Oldenburg oder auf der Boot in Düsseldorf?
Planung 2025 und 2026
Einige Wochen sind vergangen und ich bin wieder in Deutschland. In Deutschland angekommen hat mich eine kräftige Erkältung erwischt, die mich zwei Wochen pausieren lies. Die Blue Cruise wartet derweil auf ihren neuen Masten im Suffolk Yacht Harbour. Was man bei einem neuen Masten und Rig alles bedenken muss hätte ich mir nie träumen lassen. Und dazu alles noch auf Englisch. Wer weis auf Anhieb was mit “vang” oder “outhaul” gemeint ist? Die Kommunikation mit den englischen Riggern scheint dennoch zu funktionieren, wir werden das Ergebnis nächstes Frühjahr sehen. In der Zwischenzeit werde ich das Fahrtprogramm 2025 und auch zusammenstellen und natürlich hier öffentlich stellen. Bis Mitte November soll die Planung fertig und online gestellt sein. Schaun’ma mal 🙂
Im Suffolk Yacht Harbour angekommen
Am Samstag, 14.09. konnte ich Hartlepool unter Maschine verlassen und die Blue Cruise in den Suffolk Yacht Hafen überführen. Totti aus Wuppertal hat mir dabei geholfen. Ein großes dankeschön an dieser Stelle, war er doch extra dafür angereist. Zunächst sind wir bis Scarborough motort. Samstag war dort Motortrike-Show, am Abend gab es ein großes Feuerwerk. Sonntag verbrachten wir auch noch in Scarborough, das Wetter war regnerisch und windig. Montagmittag sind wir bei bestem Wetter (fast Flaute und Sonnenschein) ausgelaufen. Wir sind eine Vollmondnacht durchgefahren und am Dienstag Nachmittag im Sufffolk Yacht Harbour gut angekommen. Hier soll die Blue Cruise einen neuen Mast und neue Segel bekommen, ausserdem sollen die Sprayhood und und die Reling repariert werden. Die Blue Cruise wird den Winter 2024/25 hier verbringen, während sie auf den neuen Mast wartet.
Zwei Schritte vor, einen zurück
Die Havarie liegt jetzt drei Monate zurück. Seit 06. September ist die Blue Cruise wieder in ihrem Element, Unterwasser und Überwasser sind die Schäden am Schiffskörper beseitigt. Adam Bruce von AB Fiberglass ist ein Perfektionist. Leider hatte ich mit dem Schweißerservice einen Fehlgriff getan. Offensichtlich ein Pfuscher vor dem Herrn. Die Bilder sprechen für sich.
Alles mit Rost kontaminiert. Bugkorb und Heckreling müssen nochmal, diesesmal hoffentlich rostfrei. Es kommt mir vor, wie zwei Schrittte vorwärts, einen Schritt zurück. Am 14. September verlege ich unter Machine in die Suffolk Marina um Mast, Mastelektrik/-elektronik, Rig, Segel, Sprayhood und Schweißarbeiten bei evolutionrigging machen zu lassen. So der Plan, schaun’ma mal.
Die Reparaturen schreiten voran
Endlich! Es geht voran. Die gebrochene Luke wurden getauscht, der neue Vorstagsbeschlag (Püttingeisen) wurde eingebaut, die Gelcoatschäden sind zum größten Teil ausgebessert und am Unterwasserschiff wurde auch kräftig restauriert. In den kommenden Tagen sollen diese Arbeiten fertig werden. Dann wird voraussichtlich noch die Wellendichtung (cutlass bearing) erneuert, da sich bei der Havarie irgendwie ein Tau hineingesogen hat. Auch kommen die neuen Relingsfüße und -Stützen. Hofffentlich gelingt es mir, die Relingsfüße wasserdicht zu montieren. Ab dem 27. August sollen die Schweißarbeiten an der Reling achtern und am (stark verbogenen) Bugkorb erfolgen. Wenn alles klappt, dann habe ich Anfang September eine restaurierte 50 Fuß Motoryacht Blue Cruise, mit der ich Richtung Ipswich dampfen werde, um sie mit neuem Rig, Segel und Sprayhood auszurüsten zu lassen. “Cross Fingers” oder “Daumen gedrückt”, dass alles klappt und wir gesund bleiben.
Die Reparaturen können beginnen
Vor Rund einer Woche kam das OK der Versicherung, dass der Schaden übernommen werde. Mit dieser Aussage können die Instandsetzungsarbeiten starten. Am Do. 08.08. wurde die Blue Cruise aus dem Wasser geholt und an Land gesetzt, wo sie für voraussichtlich vier Wochen liegen bleibt. In dieser Zeit werden die Schäden am Gelcoat über- und unterwasser beseitigt. Es soll das neue Püttingeisen fürs Vorstag eingebaut werden. Diverse Schäden am Kiel und am Wellenaustritt sollen auch behoben werden. Die fehlende Anode am Propellerende ist bereits angebracht. Die defekten Relingstützen und -basen werde ich austauschen. Hierzu habe ich die gesamte Innenverkleidung abgenommen. Der Zugang zu den Muttern ist total kompliziert und umständlich erreichbar. In der letzten Augustwoche sollen die Schweißerarbeiten an den achteren Relingsteilen und am Bugkorb erledigt werden, so der Plan. Dann soll es im September wieder ins Wasser gehen um Mast, Mastelektrik, Rigg und Segel zu erneuern. Hoffentlich klappt’s.
Tagebuch einer Havarie: Warten auf das OK der Versicherung
Ahoi, Du merkst schon anhand meiner Überschriften, dass die letzte Zeit hauptsächlich von “warten auf…” bestimmt wird. Inzwischen habe ich (fast) alle Kostenvoranschläge und das Gutachten zum Schaden des Sachverständigen erhalten. Diese Dinge liegen nun bei der Versicherung (Allianz-ESA). Damit die Zeit des Wartens nicht zu lang wird, bin ich am 01. Juli nach Hause geflogen und mit dem Rennrad nach Hartlepool gefahren. Die Strecke führte mich über über Meppen, Appeldorn, Utrecht und Delft nach Hoek van Hollland. Dort habe ich die Nachtfähre nach Harwich genommen. In England ging es über Harwich, King’s Lynn und Hull nach Hartlepool. Insgesamt 835 km abwechslungsreiche Strecke mit abwechslunsgreichem englischen Wetter.
Tagebuch einer Havarie: Warten auf Kostenvoranschläge
Gestern war ein guter Tag, endlich geht es ein wenig weiter: Der Gutachter hat seinen Bericht für die Versicherung fertig, Mast, Rigg, Segel, Sprayhood, Steuerung, Propeller bzw. Welle und Gelcoatarbeiten sind geschätzt und die Kostenvoranschläge können erstellt werden. Es fehlt noch die Abschätzung der Kosten für Schweißarbeiten. Die Fachperson soll diese Woche noch kommen, schau’n’ma’mal oder inshallah, wie der Perser sagt.
Ach ja, ich glaube ich habe den Grund für das Wasser im Schiff gefunden: Der Ankerkasten ist undicht und das Wasser läuft von vorne nach achtern durch. Das soll natürlich auch behoben werden.
Tagebuch einer Havarie: Getting quotations – Kostenvoranschläge einholen
Während der Gutachter seinen Bericht schreibt und ich auf diesen warten muss, versuche ich Kostenvoranschläge für Teile und Arbeiten zu erhalten. Das Gutachten wird nämlich keine Aussagen zu Kosten enthalten (ausser der Rechnung für den Gutachter). Ich verbringe einen Großteil der Tage mit telefonieren und Internet-Recherche. Das beginnt mit der Suche nach dem richtigen Terminus Technikus, geht weiter mit der Firmensuche, die die Teile oder Services anbieten und hört beim Enholen der aktuellen Preise auf. Ganz wichtig ist die Frage nach den Lieferzeiten. Erste Aussagen habe ich zu Mast und Rigg, zu den Gelcoatarbeiten sowie zu Ersatzteilen wie Luken, Reling und Püttinge. Unklar ist die Reparatur der Backbord-Steuermechanik und die Schweißarbeiten an der Geräteträgerbrücke achtern, die durch den Mastfall auch beschädigt wurde. Ich hoffe, dass ich im Laufe der nächsten Woche mehr Klarheit bekomme.
Den Rest der Tage bringe ich damit, herauszufinden, wie bzw. wo Wasser ins Schiff eindringt. Nach Regen habe ich immer etwas Wasser im Schiff, Irgendein Decksdurchbruch (mindestens einer) ist undicht, aber welcher? Bisher habe ich nichts gefunden, also weitersuchen…