Flensburg, Dänische Südsee und Rund Fünen

Ärösköbing

Zwei wunderschöne Segelwochen sind vorbeigegangen wie im Fluge. In der ersten Woche haben wir eine Bummeltour durch die Dänische Südsee gemacht. Dabei haben wir uns nach dem Wind gerichtet und unsere Häfen entsprechend ausgewählt. Wir waren in Sonderborg, dann sind wir durch den Als Sund nach Söby auf Ärö. Dort blieben wir einen Tag wegen schlechten Wetters. Kein Problem, denn ein Besuch der schönen Orte Marstal und Ärösköbing mit dem Bus (gratis!) füllte den Tag. Am Tag vor Vatertag segelten wir weiter nach Kappeln. Dort war bereits für die Heringstage alles vorbereitet: Kleine Volksfeststimmung von Donnerstag bis Sonntag. Wir suchten das Weite am Donnerstagmorgen. Für uns war das zuviel Remmi-Demmi und ausserdem gab es einige angetrunkene Motorbootfahrer mit Musikanlagen die Rockkonzerten Konkurrenz machen können. Die letzte Nacht verbrachten wir ankernd in der Bucht von Hörup Hav.

In der zweiten Woche stand die Umrundung der Insel Fünen auf dem Program. Ein Streckentörn mit insgesamt am Ende 279 Seemeilen. Ganz schön herausfordernd waren unterschiedlichste Windbedingungen, von Flaute bis acht Windstärken war alles dabei. Wir ankerten in Dyvig, bei Aebelö und die dritte Nacht dann kurz vor der Brücke über den Großen Belt in der Musholm Bugt. Die vierte Nacht blieben wir in Spodsbjerg und die letzte Nacht ankerten wir in der Schlei.

Allen Mitsegelern mein herzliches Dankeschön ihren Einsatz sowie die vielen netten Gespräche. Auch ich durfte wieder einiges dazulernen 😉

Helgoland, Nord-Ostsee-Kanal, Kieler Bucht und viel Action

Diese Woche vom 10. bis 17.05. stand ein besonders vielseitiger Törn auf dem Progam. Zu zweit machten wir Leinen los. Von Wilhelmshaven ging es zunächst durch die große Seeschleuse ins Jadefahrwasser. Bei halbem Wind und kaum Welle kamen trotz auflaufend Wasser gut voran. Höhe Schillig kippte die Tide und wir wurden bucstäblich in die Deusche Bucht gespült. Nach knapp 10 Stunden ereichten wir Helgoland. Wir machten einen Tag Inselpause, bevor wir bei schönstem Wetter und hoch am Wind Richtung Elbmündung weitersegelten. Ab Cuxhaven hatten wir ablaufend Wasser und wir erfuhren, was es heißt gegen den Elbstrom zu fahren. Trotz 4 Bft Wind raumschots machten wir nur 1-2 kn über Grund. Diese Nacht ankerten wir auf Neufeld Reede West, ca. 7 sm vor Brunsbüttel, der Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal (NOK). Der Anker hielt in dem Strömungsgewässer ausgezeichnet. Eine tolle Erfahrung. Am nächsten Morgen motorten wir durch die Brunsbütteler Schleuse in den NOK. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, welch große Schiffe auf dem NOK unterwegs sind. Wir erreichten Kiel-Holtenau gegen abend. Donnerstag frischte der Wind deutlich auf und drehte auf Nord, genau aus der Richtung in die wir wollten. Das hieß kreuzen bei 5 bis 6 Bft. Nach einigen Wenden waren wir aus der Kieler Förde raus und Kiel Leuchtturm blieb auch alsbald achteraus. Fantastisch, wie die Blue Cruise Hoch an den Wind geht, unter 30 Gad zum scheinbaren Wind. Trotz einer garstigen kurzen und steilen Ostseewelle machten wir 5 bis 6 kn Fahrt und erreichten Sonderborg nach knapp 60 gesegelten Seemeilen etwas nach 20 Uhr. Um 20:45 passierten wir die Stadtbrücke und machten am Stadtkaje fest. Der Freitag brachte dann, wie zum Ausgleich, entspanntes Segeln. Idealer Wind, idealer Sonnenschein: Bei bester Laune erreichten wir Flensburg, wo wir im Sonwik Jachthafen festmachten. Eine fantastische Segelwoche mit vielen Erlebnissen ging zu Ende. Ein herzliches Dankeschon gilt meinem Crewmitglied, der als einziger Mitsegler ganz schön gefordert war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hafen-Manövertraining

Zwei Hafen-Manövertrainingstage wurden erfolgreich von sechs Teilnehmern und Teilnehmerinnen absolviert. Bei mäßigem bis böigem Wind wurden An – und Ablegen in den verschiedensten Varianten geübt. Im großen Hafenbecken hatten wir wunderbar Platz um ungestört unsere Manöver zu üben. Phantastisch, wie schnell die Manöver funktionierten. Manöver vorbesprechen, Manöver vorbereiten, mit der an die aktuellen Bedingungen angepasten Gas- und Ruderlage die Manöver zügig und ruhig (ohne Hektik) ausführen. Als Trainerin hat es mir Freude bereitet, wie die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Prinzipien und Tricks aufnahmen und in die Praxis umsetzten. Oftmals hat alles im ersten Versuch bereits gepasst. Wir hatten aber auch genügend Zeit, um ein nicht ganz gelungenes Manöver so oft zu wiederhohlen, bis es passte. Im Herbst (September) gibt es dieses Training nochmal. Einige wenige Plätze sind noch frei.

Flaute, Nebel und gute Laune

Die Törnwoche von Harlingen über Vlieland nach Helgoland und Wilhelmshaven war von umlaufenden schwachen Winden dominiert. Lediglich am letzten Tag, von Helgoland nach Wilhelmshaven, kamen wir ins Genuß-Segeln und konnten auch den Genaker fahren. Doch der Reihe nach: Auslaufen aus Harlingen funktionierte problemlos. Die Hafen-, Schleusen- und Brückenwärter habe ihre Sache im Griff. Nirgends mussten wir warten und so kamen wir zügig in die Waddensee. Die Strecke bis Vlieland segelten wir bei Wenig Wind und ablaufend Wasser. Ich glaube, es wäre besser zu schreiben, wir wurden von der Strömung nach Vlieland gespült. Vlieland haben wir Montags um 16Uhr verlassen, Kurs Borkum. Die Windvorhersage für die kommenden Tage war 0-2Bft. Darauf eingestellt haben wir beschlossen, Borkum auszulassen und direkt Helgoland anzusteuern. Nach 38 Stunden geduldigem Segeln, viel Spaß, gutem Essen und mit etwas Nachhilfe der Unterwasserfock haben wir bei dichtestem Nebel um 6 Uhr morgens Helgoland erreicht. Auf Helgoland haben wir den ersten Mai verbracht, bevor wir am zweiten Mai unseren Ziel Wilhelmshaven ansteuerten. Ein herzliches Dankeschön an die Crew, die jede Situation souverän und mit Humor abwetterte.

Brügge, Scheveningen, Amsterdam und Harlingen

Die beiden Törnwochen von Ipswich nach Harlingen waren rundum gelungen. Bei mäßigem Segelwetter ging es zunächst nach Ramsgate und dann nach Dover. In Dover haben wir ein sehr gutes indisches Restaurant in Hafennähe besucht. Am folgenden Morgen hieß es (vorerst) Abschied nehmen von England. Nach eine ruhigen Kanalüberquerung hat uns vor Calais ein Gieskannenregenschauer richtig durchnäßt. Nach gefühlten 15 Minuten war der Spuk wieder vorbei und wir segelten die Nacht hindurch bis Zeebrügge. Brügge, ein „muss man sehen“, haben wir einen Tag Sightseeing spendiert bevor wir nach Scheveningen weiter segelten. Hier erfolgte ein Crewwechsel. Von Scheveningen aus mussten wir bis Amsterdam kreuzen. Auch dieser Stadt haben wir einen Tag spendiert. Anschließend ging wieder auf die Nordsee und unter Genaker bis Oudeschild auf Texel. Dann folgte ein kurzer Abstecher ins Ijsselmeer. Medemblijk und Hindeloopen wurden angelaufen. An diesem Tag wurden wir richtig nass. Es hörte erst auf zu regnen, als wirklich alles nass war. Der Luftentfeuchter an Bord hatte diese Nacht viel Arbeit. Am nächsten Tag, bei bestem Wetter, ging es durch die Schleuse bei Kornweddersand in die Waddenzee und schließlich nach Harlingen, dem Ziel dieser schönen zweiten Segelwoche. Ein herzliches Dankeschön an beide Crews und auf ein gesundes Wiedersehen.

Sea Trials

Unter Genaker
Ha’Penny Pier Harwich

Die erste Woche Sea Trials liegt erfolgreich hinter uns. Bei fantastischem Wetter und Windstären zwischen eins und fünf Beaufort wurde die gesamte Segelgarderobe ausprobiert und die Segeleigenschaften der Blue Cruise mit neuem Mast und Rigg getestet. Fazit: Tolle Sache. Ganz nebenbei sind wir noch Burnham-on-Crouch angelaufen. Eine ziemlich teure Marina in der englischen „Pampa“.

Dafür war die Ha’Penny Pier in Harwich eine Nacht umsonst, weil die Duschen nicht funktionierten. Jetzt bereiten wir uns auf die Fahrt nach Den Haag vor, via Ramsgate, Dünkirchen und Seebrügge.

Ipswich

Ipswich Haven Marina

Die Blue Cruise ist segelfertig. Allen Beteiligten an diesem Wiederherstellungsprojekt, allen die mir Zuspruch und Hoffnung gaben, allen gilt mein herzliches Dankeschön. Insgesamt hat das Projekt fast auf den Tag genau zehn Monate gedauert. Am Freitag 04.4. habe ich die Blue Cruise in die Ipswich Haven Marina verlegt, nachdem last minute nochmal der Elektriker kommen mußte, weil die GPS Positionsdaten zum

Ipswich Christchurch Mansion

VHF Funkgerät nicht zuverlässig übertragen wurden. Nach dem Einbau eines Multiprotokollwandlers kann das VHF nun die erforderlichen Daten vom Netz lesen. Bei bestem Wetter haben wir dann am Nachmittag den Suffolk Yacht Hafen verlassen und sind flussaufwärts nach Ipswich motort, wo am Sonntag 06.4. die erste Crew 2025 an Bord geht. Ich freue mich darauf.

Sea Trials ahead

Heute war die Blue Cruise zum ersten Mal seit dem Mastfall 2024 auf Probefahrt, genauser gesagt zum Probesegeln. Bei 4-5 Windstärken ging es hinaus auf den River Orwell. Mit an Bord waren Richard von Evolution Rigging und Brian von One Sails. Rigg- und Segeltrimm wurden von Ihnen geprüft. Vorsegel, Großsegel, Reffen standen auf dem Program, etliche Einstellungen am Rigg wurden vorgenommen bis Richard zufrieden war. Die Blue Cruise wurde deutlich über das „normale“ Maß hinaus beansprucht. Nebenbei hatte ich Gelegenheit, die Ruderanlage zu überprüfen. Zurück im Hafen habe ich sie dann etwas „härter“ eingestellt, damit sie direkter auf die Steuerradbewegungen anspricht. Ein paar Arbeiten sind noch offen. U. a. müssen die Furleranlagen für Genaker und Sturmfock getestet werden und der Elektriker darf seine angefangenen Arbeiten an Bord beenden. Endspurt. Sea Trials ahead.

Auf der Zielgeraden

Seit gestern, 25.03.25 bin ich wieder in England auf der Blue Cruise. Sie hat mich freudig begrüßt und in der Abendsonne stolz ihren neuen Mast präsentiert. Heute sind Fock und Sturmfock an Bord gekommen. Augenblicklich ist der Elektriker am werkeln: Zwei Schwanenhälse als Kabeldurchführungen vom Mast kommend ins Schiff werden benötigt. Ausserdem hat er noch einige andere Arbeiten abzuschließen, so z. B. den Einbau einer Iridium-Satellitenkommunikationsanlage und einer Batteriebank mit mehr Kapazität als gegenwärtig verbaut. Morgen soll das Großsegel angeschlagen werden, dann der Genaker. Ich freue mich darauf. Kommende Woche sind die ersten Seeversuche. Dann wird sich zeigen, ob alles richtig dimensioniert und montiert wurde. Und last but not least, die Rezertifizierung seitens der BG-Verkehr war erfolgreich. Alles in allem „very promising“ – vielversprechend. Ich werde anfangen, das Schiffsinnere wieder wohnlich zu gestalten, die Spuren des Handwerks zu beseitigen, putzen sozusagen. Ab 06.04. kommt die erste Crew 2025 an Bord und bis dahin soll allles chico sein. Das Wetter ist es bereits.

Alle Hebel in Bewegung gesetzt…

SY BLUE CRUISE mit neuem Mast

Am vergangenen Montag war der Segelhimmel so ziemlich wolkenverhangen. Doch nun scheinen sich die Vorhersagen zu bessern. Evolution Rigging hat so ziemlich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den neuen Mast auf die Blue Cruise zu bringen, damit auch der Segelmacher seine Arbeit termingerecht schaffen kann. Zuvor wuden die lateralen Püttinge noch einer Farbeindringprüfung (DP, Dye penetrant inspection) unterzogen und für gut befunden. Auch sind noch einige Anschlußarbeiten seitens des Elektrikers zu erledigen. Der Countdown läuft, in gut drei Wochen wollen wir mit den Sea Trials starten.

Die BG Verkehr hat noch nicht geantwortet. Fünf Tage ohne Antwort, das bin ich von der BG Verkehr nicht gewohnt. Kommenden Montag muss ich nachfassen. Schließlich geht es um die Rezertifizierung der Blue Cruise.

Der Instandsetzungs-Endspurt hat begonnen.